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Mein erster Kater Mikosch |
Seit meinem 7. Lebensjahr lebe ich mit Katzen zusammen. In meiner Kindheit und Jugend war es völlig klar, dass Katzen ein freies Leben führen, d.h. im Haus zwar gefüttert werden, dort schlafen und mit mir spielen und schmusen, aber ansonsten kommen und gehen konnten, wie sie wollten. Da ich schon immer eine sehr enge Beziehung zu meinen Katzen hatte, war ich sehr unglücklich, wenn meine geliebten Kater - die übrigens auch damals schon alle kastriert waren - spätestens mit 2-3 Jahren verschwanden. Sie kamen einfach nicht mehr nach Hause. Eine der wenigen Ausnahmen war der schwarz-weiße Mikosch. Er schaffte es schwer verletzt aus der Jauchegrube zu klettern und sich nach Hause zu schleppen und wurde von meiner Mutter dann wieder gesund gepflegt. Er war halbtot geschlagen worden und sollte vermutlich in der Jachegrube entsorgt werden. Mit etwas weniger Zähigkeit hätte auch er auch schon da einer der Verschwundene sein können. Aber auch Mikosch kam 1 Jahr später nicht wieder nach Hause. Miggel, einer seiner Nachfolger hatte nicht so viel Glück. Er war vom Mähbalken erwischt worden und der Tierarzt konnte ihn nur noch von seinen Leiden erlösen.
Als Kind und auch als Jugendliche litt ich zwar sehr unter den Verlusten, nahm sie aber als trauriges Schicksal hin. Ich liebte meine Katzen und konnte mir ein Leben ohne sie gar nicht vorstellen und ich kannte niemanden, der Katzen nicht als Freigänger hielt. Katzenklos und Katzenstreu gab es damals noch nicht und wenn man Freigang nicht gewährleisten konnte, hielt man keine Katze.
Katzen waren für mich der Inbegriff eines freien, selbstbestimmten Lebens, ein Stück wilder Natur, das ich ins Herz schließen konnte. Die Konsequenz war dann irgendwann, dass bei uns nur Katzenmädel einzogen und die kamen tatsächlich besser mit den Gefahren des Lebens am Rand einer Kleinstadt in ländlicher Umgebung zurecht. Sie bewegten sich einfach nicht so weit von ihrem Zuhause weg. Ganz viel Glück hatte Mala, die angefahren wurde und von netten Mitmenschen mit einem Beckenbruch zum Tierarzt gebracht und dann zwei Wochen lang aufgepppelt wurde, bis sie herausfanden, wo sie hingehörte. Sie starb viele Jahre später mit 16.
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Langhaarige Hauskatze Mala |
Wenn ich heute zurückblicke auf die vielen Katzenschicksale bei mir und meinen Freunden, Verwandten und Bekannten, dann macht es mich traurig, dass Katzen offenbar nicht dieselbe Wetschätzung erfahren, wie die meisten anderen Haustiere. Hierzulande kommt niemand mehr auf die Idee, seinen Hund einfach alleine spazieren gehen zu lassen, wie das in meiner Kindheit auf dem Land noch relativ normal war. Es ist einfach zu gefährlich - für Hund und Teilnehmer am Straßenverkehr. Genausowenig sieht man es als normal an, den Hund seinen Jagdtrieb einfach ausleben zu lassen. Hundehalter machen sich viele Gedanken darüber, wie sie ihre geliebten Begleiter artgerecht auslasten können, und verwenden dafür viel Zeit, Geld und Mühe.
All das scheint für Katzen nicht zu gelten. Sie werden überfahren, vergiftet, erschlagen, abgeschossen, verrecken in Fallen und werden auf die abartigste Art und Weise von Katzenhassern gequält, weil sie wie vor 100 Jahren Freigang "genießen" dürfen. Aber schon vor 50 Jahren war das Leben einer Katzen selbst in Stadtrandbereichen und auf dem Land lebensgefährlich.
Was bringt uns dazu, unsere Katzen nicht ebenso zu schützen wie Hunde? Sind es sie uns wirklich nicht wert, dass wir sie trotz besseren Wissens den Gefahren unserer technisierten Umwelt und anderen Menschen aussetzen?
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Unser gesicherter Katzengarten |
Seit 10 Jahren lebe ich in einem kleinen Dorf auf dem Land. Meine Katzen führen ein Leben frei von den Gefahren durch Autoverkehr, Katzenhasser, Vergiftung, fremde Hunde, die Katze zum fressen gern haben und Jäger. Sie können unser Grundstück nicht verlassen und sind dadurch völlig in meinem Verantwortungsbereich. Ich bin dafür verantwortlich, dass sie ihre Anlagen und Bedürfnisse ausleben können. Geopfert habe ich dafür meinen Traum von einem Minitiger im Wohnzimmer und meine Illusion von Freiheit zum Anfassen.