Montag, 21. Januar 2013

Achte Woche

Casana (53 Tage alt)

Unsere sechs kleinen Kätzchen sind nun bald acht Wochen alt und zu geschickten, schnellen und aktiven Samtpfötchen herangewachsen. Die Zeiten der Aktivität sind deutlich länger als vor zwei oder drei Wochen. Zum Schlafen wird meist der Kratzbaum oder eine der Liegematten an der Heizung erklommen.

Nashi (53 Tage alt)

Da die Katzenkinder fast alles fressen, was die erwachsenen Katzen bekommen, gibt es bis auf etwas Kittenmilch keine Sonderverpflegung mehr. Da wir hochwertig und abwechslungsreich füttern, bekommen sie dadurch alles, was für ein gesundes Wachstum nötig ist. Spezielles Kittenfutter ist so überflüssig. Alle Kätzchen sind auch auf den Geschmack von Dosenfutter gekommen, so dass es in ein paar Wochen, wenn der Umzug ins neue Zuhause ansteht, damit keine Probleme geben wird.


Yeli und Casana (52 Tage alt)

Unsere beiden Jungkatzen Saphira und Yeli sind gerne mit den Kleinen zusammen und spielen mit ihnen oder betätigen sich als Kindermädchen. Auch Miyou hat immer wieder viel Spaß daran, mit den Kätzchen zu toben. Sie weiß aber auch genau, wie man Katzenkindern zeigt, was sie dürfen und was nicht. So lernen sie ein gutes Sozialverhalten und werden später keine Probleme bei der Verständigung mit Artgenossen haben. Hin und wieder sehen die Spiele und Erziehungsmaßnahmen in unseren Augen recht grob aus, aber die Kätzchen begegnen den anderen Katzen vertrauensvoll und scheinen Saphira und Yeli richtig zu bewundern. Besonders rührend ist es, wenn der große Taran die Kätzchen putzt und sie sich an ihn kuscheln.


Akee (53 Tage alt)

Nur Kiri ist zur Zeit etwas unglücklich. Sie weiß nämlich genau, dass es jetzt eigentlich an der Zeit wäre, ihren Nachwuchs an die hohe Kunst der Jagd heranzuführen. Nur wie soll sie das ohne brauchbare Jagdbeute tun? Vor allem abends, wenn es die richtige Tageszeit wäre, die angehenden Jäger auf die ersten Ausflüge mitzunehmen, wird Kiri unruhig. Immer wieder ruft sie ihre Kinder zur Terrassentür und möchte nicht einsehen, dass wir das Wetter und die Umstände - es ist sehr frostig draußen und der Garten ist fast 15 cm hoch mit Schnee bedeckt - für ungeeignet halten.


Akee und Kiwi (53 Tage alt)

In ihrer Verzweiflung nimmt sie dann Spielzeugmäuse, die zwar die richtige Größe haben, aber weder den richtigen Geruch, noch das entsprechende Verhalten, ganz abgesehen davon, dass man sie nicht fressen kann. Maunzend versucht sie die Aufmerksamkeit ihrer Sprösslinge zu gewinnen, findet aber nur selten Gehör, weil es die quirlige Bande nur mäßig spannend findet, dabei zuzuschauen, wie Mama Stoffmäuse erlegt. Das können sie nämlich selbst schon ganz gut.

Calamondin mit Maus (52 Tage alt)

Regelmäßig werden die Kitten mit einem feinen Kamm gekämmt. Das ist bei dem relativ kurzen und feinen Fell zwar noch nicht nötig, aber was eine Katzen jetzt lernt, wird sie ihr Leben lang nicht vergessen. Vor allem lernen sie das Kämmen, ohne dass es zupf und ziept, als etwas Angenehmes kennen und werden später bereit sein, sich beim Fellwechsel unterstützen zu lassen. Genauso wichtig ist auch, dass die Kätzchen daran gewöhnt werden, überall angefasst zu werden und darauf vertrauen, dass man es gut mit ihnen meint.

Anstelle einer Maus wird die Kugel gefangen

Samstag, 12. Januar 2013

Charakterfragen

Akee und Casana (6 Wochen)

Kiris Katzenkinder sind nun sechs Wochen alt und schon stellt sich die Frage, wer mit wem zusammen bleiben darf. Da wir keine Kätzchen in Einzelhaltung abgeben, kommt es immer wieder vor, dass zwei Geschwisterchen zusammen ins neue Zuhause umziehen. In diesem Alter ist es in der Regel auch kein Problem, ein Kätzchen in eine bestehende Gruppe zu integrieren oder mit einem fremden Katzenkind zu vergesellschaften, aber am schönsten ist es für die Kätzchen natürlich, wenn nicht alles fremd und neu ist, sondern ein Geschwisterchen da ist.


Calamondin (6 Wochen)


Für uns ist es deshalb wichtig herauszufinden, welche Kitten besonders gut zusammenpassen. Oft wird dazu geraten, zwei gleichgeschlechtliche Katzen zu vergesellschaften. Bei jugendlichen oder erwachsenen Katzen würde ich auch dazu raten. Bei Katzenkindern hab ich jedoch die Erfahrung gemacht, dass es mehr auf das Temperament und den Charakter als auf das geschlechtertypische Verhalten ankommt. Ein ruhiges, sanftes Katerchen wird von seinem temperamentvollen und mit viel Körpereinsatz spielendem Bruder eher überfordert sein, als von seiner Schwester, die nichts gegen lustige Raufspiele mit ihrem Bruder einzuwenden hat. Nicht günstig ist natürlich, ein sanftbesaitetes Katzenmädel, das Fangspiele liebt, mit ihrem Bruder zusammen zu geben, der vor allem raufen möchte, selbst wenn er dabei relativ vorsichtig ist.


Nashi (6 Wochen)


Deshalb beobachten wir ab der sechsten Woche sehr genau, welche Vorlieben und Eigenarten die Kätzchen haben und welche Geschwister bevorzugt zusammen spielen. Bei den Früchtchen ist das Besondere, dass es nichts Besonderes zu sehen gibt. Die Katzenkinder sind sich vom Temperament und vom Wesen her sehr ähnlich. Sonst konnte man in diesem Alter schon erste Anzeichen davon sehen, welches Kätzchen eher einen gemütlichen und ruhigen Lebensstil bevorzugt, welche der kleinen Plüschkugeln bei Rennspielen immer vornweg ist und welches Kitten am liebsten mit den anderen balgt. Bei diesem Wurf sind die Kätzchen in laufend wechselnden Rollen aktiv. Die Katerchen spielen genauso gern miteinander wie mit ihren Schwestern und die Mädels haben kein Problem, sich mit viel Spaß mit ihren Brüdern zu beschäftigen.


Akee (6 Wochen)

Sehr gut passt, dass Akee mit Kiwi zusammen ausziehen wird, weil die beiden gerne miteinander durch die Wohnung toben oder aneinandergekuschelt schlafen. Akee wird wahrscheinlich kein übermäßig großer Kater, so dass auch die unterschiedlichen Kraftverhältnisse kein Problem sein werden.


Kiwi (6 Wochen)

Calamondin ist das deutlich größte Kätzchen des Wurfes, aber gleichzeitig auch ein bisschen ruhiger als sein Bruder Akee, so dass auch er gut mit einer seiner Schwestern zusammenleben kann. Sowohl Nashi als auch ihre Doppelgängerin Casana sind aufgeweckte und selbstbewusste Kätzchen und würden bestimmt mit ihrem Bruder glücklich werden.


Casana (6 Wochen)

Für die Menschen, die den Kitten ein neues Zuhause geben, gibt es sicher nichts Schöneres als zwei Kätzchen beim Spielen, Schmusen und Schlafen zu beobachten, die sich wirklich gern haben. Und das die Katzen dann später mal kein Interesse an Menschen haben, ist nur bei Stubentigern der Fall, die in den entscheidenden ersten Wochen zu wenig Kontakt mit Menschen hatten. Für die werden die Artgenossen immer an erster Stelle kommen. Bei unseren Katzen ist das nicht der Fall. So gerne sie mit ihren kätzischen Mitbewohnern zusammen sind - trotzdem bleibt der Mensch für sie etwas Besonderes, den man sogar den eigenen Artgenossen vorzieht.


Cherimoya (6 Wochen)


Donnerstag, 3. Januar 2013

Fünfte Woche

Calamondin

Kiris Nachwuchs entwickelt sich prächtig. Alle habe die 500-g-Marke überschritten, Calamondin bringt sogar deutlich über 600 g auf die Waage. Die kleinen Kätzchen können nun ihre Grundbedürfnisse ein gutes Stück weit selbst erfüllen, weil sie selbstständig fressen, trinken und aufs Katzenklo gehen können. Kiri kümmert sich weiterhin vorbildlich um die Kleinen, lässt sie aber deutlich seltener bei sich trinken und schläft auch nicht mehr bei ihnen.

 
Vor allem Hühnchenfleisch und Kittenmilch stehen auf dem Speiseplan
 
Calamondin und Casana schmeckt es

Die Selbstständigkeit der Kätzchen zeigt sich auch darin, dass sie die Nestbindung aufgegeben haben. Bis letzte Woche zogen sie sich zum Schlafen noch auf einen gemeinsamen Platz zurück und lagen meist in einem pelzigen Knäuel zusammen. Im Lauf der letzten Tage haben die Kitten den gesamten Wohnbereich erobert und schlafen dort, wo es ihnen momentan am besten gefällt. Dabei ist es ihnen zwar immer noch angenehm, sich gemütlich an ein Geschwisterchen zu kuscheln, aber es wird auch alleine geschlafen.


Nashi hat es auf das Sofa geschafft

Da die Katzenkinder nun auch klettern können, hat sich ihre Welt plötzlich um eine Dimension erweitert. Besonders beliebt war von Anfang an das Sofa. Akee hat bei solchen Dingen immer etwas die Nase vorne und war sichtlich stolz, als er das erste Mal bis auf die Lehne klettern konnte. Von einem unsicheren Tapsen ist jetzt auch nichts mehr zu sehen. Alle können sicher laufen, balancieren geschickt auch auf recht schmalem und wackeligen Untergrund wie Gliedmaßen von Zweibeinern und können schnell rennen. Schwerer fällt es ihnen hin und wieder, rechtzeitig zu bremsen.


Akee und Calamondin

Mit der Erweiterung ihres Bewegungsradius wird auch der Kontakt zu den anderen Katzen intensiver. Bis auf Leeloo, die nichts mit dem Nachwuchs ihrer Konkurrentin Kiri zu tun haben möchte, sind alle Katzen interessiert und freundlich. Vor allem die 8 Monate alte Yeli verbringt viel Zeit in ihrer Nähe. Häufig schaut sie ihnen beim Spielen zu, hin und wieder spielt sie auch mit den Kitten und läuft ihnen hinterher. Da Kiri in den letzten Wochen immer wieder einschritt, wenn Taran sich den Kitten nähern wollte, schaut er meist nur aus sicherer Entfernung zu, ist aber umso erfreuter, wenn einzelne Kätzchen von sich zu ihm kommen. Taran liebt Kitten und spielt gerne Kindermädchen. Seit er potent ist, traut allerdings Kiri ihm nicht so recht über den Weg. Sie scheint zu wissen, dass nicht alle Kater freundlich zu fremdem Nachwuchs sind.


Cherimoya


Menschen gegenüber verhalten sich alle Kitten sehr interessiert, vertrauensvoll und angstfrei. Sie sind sehr kontaktfreudig und testen alles aus. Calamondin war der erste, der laut geschnurrt hat, sobald man ihn hochnahm. Einen besonderen Menschenbezug zeigt allerdings Akee. Am liebsten würde er einem überall hin folgen und schläft besonders gerne auf dem Schoß ein. Alle Nidi-Kinder sind sehr gesprächig und antworten, wenn man sie anspricht.

Kiwi und Casana

Im Lauf der nächsten Wochen werden auch individuelle Unterschiede deutlicher werden. Die Kätzchen werden Vorlieben entwickeln und bestimmte Geschwister als Spielpartner bevorzugen. Es bleibt also weiterhin spannend.