Mittwoch, 29. Juni 2011

A New Star Is Born!

Am 23.Juni kam endlich eine lange erwartete Email in meinem Posteingang an. Ich hatte schon immer wieder ungeduldig nachgefragt, aber jedes Mal kam die Antwort "Nein, es ist noch nicht so weit." Und dann endlich - Cosma brachte in einer nicht ganz einfachen Geburt 4 kleine Katzenkinder zur Welt.

Jahrelang hatten DLH-Züchter darauf hingearbeitet und nie hatte es bisher geklappt. Deshalb ist dieser Wurf so einzigartig. Jetzt werden sich wohl die meisten fragen, was an einem Wurf kleiner Kätzchen so besonders ist. Täglich werden unendlich viele Kitten geboren. Aber diese kleinen Mäuschen sind die letzten Nachkommen einer Zuchtlinie, die auf Deutsch Langhaarkatzen zurückgeht, die in der ersten Hälfte des 20.Jahrhunderts gezüchtet und ausgestellt wurden.

Vater des Wurfes ist der black tabby Kater Bär, der wohl der letzte noch potente Kater aus der berühmten Zucht von Renate Aschemeier ist. Berühmt deshalb, weil sie die letzte Züchterin dieser wunderbaren Langhaarkatzen war und aus Altersgründen ihre Zucht aufgab.


Aschemeier's Bär


Bär ist kein ganz junger Kater mehr und so dauerte es ein ganze Weile, bis er Gefallen an einem der Mädels aus der Cattery "von Germangora" fand. Die schöne Cosma war ganz nach seinem Geschmack und die beiden verbrachten ein paar aufregende Tage und Nächte miteinander.


Cosma Shiva von Germangora

Umso größer war die Freude, als erste Anzeichen zeigten, dass wohl Nachwuchs zu erwarten wäre. Das sollten die ersten Kitten sein, die das Erbe dieser alten Katzenrasse in das 21.Jahrhundert hinüberretten könnten. Die bisher auf Foundationtieren basierende Rückzucht hat bereits eine ausreichende Basis für eine echte Erhaltungszucht mit sehr schönen Zuchttieren geschaffen, die dem ursprünglichen Aussehen der Deutsch Langhaarkatze bereist recht nahe kommen.

Für mich persönlich besonders erfreulich ist, dass ein dunkles Kitten ohne Weiß geboren wurde und das dann auch noch ein Katerchen ist. Genau so hatte ich mir das für unseren Nachwuchskätzchen vorgestellt und war natürlich überglücklich, dass auch Claudia einverstanden war. Bis der Kleine einmal bei uns einziehen wird, wird noch viel Zeit vergehen und ich bin sehr gespannt, wie er sich entwickeln wird. Aber zur Zeit sieht er so aus:



Freitag, 24. Juni 2011

Noch 7 Wochen

Leeloo frisst weiterhin reichlich und freut sich sehr über großzügig bemessene Fleischportionen. Sie sieht auch richtig gut aus und wiegt inzwischen 3575 g.



Seit dieser Woche kommt es immer wieder vor, dass Miyou ohne für mich ersichtlichen Grund unfreundlich auf Leeloo reagiert. Sie war bisher die einzige Katze, die schon Kitten aufgezogen hatte und hat diese Rolle sehr genossen. Ob sie nun merkt, dass Leeloo ihr die ranghöchste Stellung durch eine Trächtigkeit und Kittenaufzucht streitig machen könnte? Auf jeden Fall wirkt es immer wieder, als wäre sie eifersüchtig auf Leeloo, wenn man sich mit ihr beschäftigt oder sie ins Kittenzimmer darf. Leeloo wirkt überrascht über die Unfreundlichkeit ihrer Mitbewohnerin, denn üblicherweise geht es bei uns sehr friedlich zu.


Mittwoch, 22. Juni 2011

Der Appetit wächst

Seit etwa 2-3 Tagen hat Leeloos Appetit deutlich zugenommen. Das ist bei ihr nach jeder Rolligkeit so - schließlich muss man bzw. Katze vorbereitet sein. Jeden Morgen werde ich jetzt von meinen drei Langhaar-Mädels ungeduldig erwartet.

v.l.n.r.: Leeloo, Miyou und Kiri

Es mag jetzt manch einen erstaunen, dass unsere Katzen dafür auf dem Sideboard sitzen, aber wenn man drei verfressene Hunde hat, ist so manches anders. Hunde sind ausgesprochen gute Beobachter und Opportunisten - sie nutzen jede noch so kleine Gelegenheit, um Katzenfutter unbeobachtet stehlen zu können. Eigentlich kämen sie auch an das Futter auf dem Sideboard ran, aber das wagen sie dann doch meistens nicht, weil sie eigentlich wissen, dass man von erhöhten Plätzen nichts nehmen darf.

Den größten Teil des Tages hat Leeloo nun wieder ihre Rühr-mich-nicht-an-Phase. Schmusen geht nur, wenn Madame es will und ...

... fotografiert werden ist sowieso dooof!


Neee, ich will wirklich nicht!

Eine Weile später kann das dann schon wieder ganz anders aussehen:

Schmusekätzchen Leeloo

Sonntag, 19. Juni 2011

Sonntag (Tag 9, Woche 2)

Gerechnet vom Deckakt dauert eine Trächtigkeit bei Katzen durchschnittlich 63-65 Tage. Wenn man den Samstag als Tag 1 rechnet, dann sind wir jetzt schon bei Tag 9 und in der 2. Woche angekommen.


Leeloo beim Rundgang im Garten

Heute hab ich Leeloo gewogen, um einen Startwert für eine spätere Zunahme zu haben. Sie wog genau 3514 g und ist somit etwa 250g leichter als vor der Rolligkeit. Allerdings war sie da auch sehr scheinträchtig und hatte entsprechend zugenommen. Bis jetzt zeigt sie nichts Auffälliges, frisst gut, aber nicht übermäßig viel und kommt hin und wieder gerne zum Kuscheln, aber jetzt nicht so aufdringlich wie noch vor 3 Wochen.

Miyou (links) und Leeloo (rechts)

Interessant ist, dass Miyou leichte Aggressionen gegenüber Leeloo zeigt. Sonst lässt sie Leeloo meist völlig in Ruhe und hat eigentlich sehr selten etwas mit ihr zu tun, aber seit zwei, drei Tage tatzt sie immer wieder spielerisch nach ihr und hat ihr auch schon mehrmals den Weg versperrt. Vielleicht merkt sie, dass bei Leeloo etwas anders ist, was wir mit unseren viel weniger feinen Sinnen gar nicht wahrnehmen können? Sollte Leeloo Kitten bekommen, dann wäre sie die „Queen“ im Haus und das würde der inzwischen kastrierten Miyou natürlich nicht so wirklich gefallen. Sie hatte sich in ihrer Rolle als ranghöchste Mutterkatze schon sehr wohl gefühlt.

Leeloo bei der Morgenwäsche

Montag, 13. Juni 2011

Auf ein neues!

Halldor von Germangora

Leeloo ist nach einer langen, aber ereignislosen Fahrt wieder zuhause. Sie hatte mit Halldor zwei Nächte und den Tag dazwischen verbracht und man war sich offensichtlich sympatisch. Als wir Leeloo abholten, strich sie wie zum Abschied freundlich und mit Schwanzkringeln an dem kräftigen Kater entlang und Halldor machte einen sehr zufriedenen Eindruck. Es freute mich zu sehen, dass die beiden offensichtlich nicht nur ihren Instinkten gefolgt waren, sondern sich durchaus zugetan waren.


Schmusebacke Leeloo

Ich frage mich immer, wie manche Menschen auf die Idee kommen, dass hochentwickelte Tiere wie Hunde oder Katzen nur blind ihren Instinkten folgen. Natürlich spielen Instinkte und durch bestimmte Reize ausgelöstes Verhalten bei Katzen eine unvergleichlich größere Rolle als bei uns Menschen, aber gefühllose Verhaltensautomaten sind sie ganz sicher nicht. Und wenn ich dann sehe, wie stark auch wir Menschen durch winzige hormonelle Veärnderungen in unserem Verhalten und unseren "bewussten" Entscheidungen beeinflusst werden, dann schwindet der Unterschied noch mehr.



Doch zurück zu Leeloo - offensichtlich hat sie mich vermisst und ist heute ausgesprochen anhänglich. Unentwegt "erzählt" sie mir, wie aufregend es ist, wieder zuhause zu sein, schnurrt begeistert, wenn ich sie streichle und genießt es, auf ihren Lieblingsplätzen zu schlafen. Natürlich wäre es für sie schöner, wenn sie für Nachwuchs nicht zu einem fremden Kater fahren müsste, aber wenn man in der Zucht bestimtme Ziele erreichen will und nicht die Produktion von vielen süßen Kitten im Vordergrund steht, geht es nun mal hin und wieder nicht anders.


Zuhause ist es doch am besten!

Die nächsten 3 Wochen ist jetzt erst einmal warten angesagt und hoffen. Bis man erste sichere Zeichen einer Trächtigkeit erkennen kann, dauert es so lange, aber es würde mich sehr wundern, wenn es dieses Mal nicht geklappt hätte.

Samstag, 11. Juni 2011

Katzen halten nichts von Plänen

Die schöne Leeloo

Freundlicherweise ist die liebe Leeloo zu einem Zeitpunkt rollig geworden, der halbwegs in die Planungen ihrer Menschen passt. Katzenmama hat sich also wieder mit der rolligen Leeloo dreieinhalb Stunden ins Auto gesetzt, um die Katzendame zu ihrem Bräutigam zu fahren. Alles war so schön geplant und Leeloo völlig entspannt - selbst Katzen gewöhnen sich ans Autofahren. Bei den Germangoras angekommen sah man gleich, dass sich Leeloo sehr gut erinnern konnte, dass sie schon mal bei Claudia und ihren netten Katern war. Erstmal wurde das Hochzeitszimmer bis in den letzten Winkel untersucht und dann ein bisschen vom Futter probiert. Da sich Leeloo offensichtlich wohl fühlte, wurde dann auch Baldur dazu geholt. Okay - man kennt sich und schnuppert mal höflich Nase an Nase aneinander - nur leider war's das dann auch. Danke, kein Interesse!

Baldur wollte nicht wie wir

Damit die Auserwählten lange genug Zeit miteinander verbringen können, durfte Leeloo erst einmal bei Claudia bleiben. Schon beim letzten Besuch war klar gewesen, dass die beiden Blaupelzchen gut miteinander auskommen und eine gute Chance besteht, dass sie dich näher kommen. Katzenmama fuhr also ohne Leeloo wieder dreieinhalb Stunden nach Hause.

Gleich am nächsten Morgen kam die Email von Claudia, dass es Leeloo bestens geht, sie sehr schön rollt (Aufatmen meinerseits!) und sie jetzt mal genau schauen möchte, wie sich das mit Baldur weiterentwickelt. Es regten sich bereits gewisse Befürchtungen, dass Baldur weiterhin absolut nichts von unseren Plänen hält, ihn mit Leeloo zu verbandeln. Gegen Abend kam dann tatsächlich der Anruf, dass das nichts wird. Also wurde diese Hochzeit wegen unüberwindlicher Abneigung von Seiten des Bräutigams abgeblasen und ein neuer Schlachtplan entwickelt. Zum Glück leben bei Claudia mehrere potente Kater, die für Leeloo in Frage kommen und wir entschieden uns für den mit fremden Damen erfahrenen Halldor.

Der schwarze Halldor

Der schwarze Katermann wurde gleich sehr erfreut von Leeloo begrüßt und war sich sofort sicher, dass er nur das Eine von ihr wollte - bei so viel Konkurrenz muss man schließlich schnell sein. Ganz im Gegensatz zu Baldur fand er das fremde Katzenmädchen ausgesprochen anziehend.

Wie war das nochmal - der Mensch denkt, die Natur lenkt ... oder so ähnlich. Auf jeden Fall sind Pläne offensichtlich auch in der Katzenzucht dazu da, um umgeworfen zu werden. Natürlich hoffe ich, dass Leeloo mit ihrem Katermann jetzt auch zufrieden ist und uns in 2 Monaten viele kleine Fellknäuel ins Nest legt.